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ArcheSchäferei, ArcheRanch & Nutztier-Arche

Seltene heimische Haus- und Nutztierrassen erhalten

Seit 2005 leben am Reutlinger Albtrauf wieder Waldschafe und Krainer Steinschafe. Beide Rassen begleiten den Menschen schon seit vielen hundert Jahren, sind aber sehr selten geworden.

Eine weitere Tierart, die mir ans Herz gewachsen ist, ist das Curly Horse: eine hypoallergene Pferderasse, die bereits von den Indianern Nordamerikas sehr geschätzt wurde. So wurde die ArcheSchäferei erweitert. Weitere Infos gibt es demnächst unter ArcheRanch.

Doch zurück zu den Schafen - die leben seit der Jungsteinzeit mit dem Menschen zusammen - in unserer Gegend also seit ca. 6000 Jahren. Die damalige Gesellschaft von Jägern und Sammlern Süddeutschlands begegnete den ersten Hirtenvölkern, die mit Schafen und Ziegenherden von Ort zu Ort zogen. Der SWR hat im Jahr 2008 ein spannendes Steinzeit-Experiment durchgeführt und gefilmt. Olli Junker-Mattes, unser geschätzter Schafscherer, war mit seiner Familie am Projekt beteiligt. Mehr zu dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und zum Steinzeit-Experiment findet man hier.

Mit den ArcheRangern waren wir im Sommer 2014 auf Exkursion und haben das Ötzi-Dorf im Ötztal besucht. Der inzwischen als "Ötzi"  bekannte Mann lebte in der Jungsteinzeit und wanderte auf den Alpenkämmen zwischen dem heutigen Italien und Österreich. Er starb am Tilserjoch oberhalb des Ötztal auf über 3000 m Höhe und war dort fast 6000 Jahre im Eis verpackt bis er im September 1991 von Wanderern zufällig entdeckt wurde als das Eis sich zurückzog. Die Archäologie hatte einen höchst spannenden Fund gemacht und wir haben dadurch viel über unsere Vorfahren und ihre Lebensweise lernen können.   

Das damalige Torfschaf gehörte zu diesen ersten Nutztieren der Steinzeit-Hirten. Unsere Krainer Steinschafe stammen in direkter Linie von diesen Torfschafen ab und gehören damit zu den ältesten Schafrassen Europas überhaupt. Heute sind sie - wie viele andere alten Rassen - in ihrem Bestand stark gefährdet.

Wenn man sich mit den alten Rassen befasst ist auch immer ein gutes Stück Kulturgeschichte des Menschen damit verbunden, denn diese Tiere haben unseren Vorfahren das Überleben gesichert. Mensch und Tier haben sich über viele Jahrtausende gemeinsam weiterentwickelt und ihren Lebensraum geprägt. Das ist auch in viele Überlieferungen eingeflossen.

Nachbildung einer Hausgöttin aus der Jungsteinzeit

Ötzi-Dorf, Umhausen/ Ötztal (ArcheRanger Exkursion 2014)

 

Der Begriff der Arche lehnt sich an die Geschichte der Arche-Noah an. Nur wenn sich jemand um die Tiere kümmert, können sie überleben - früher war es Noah, heute sind es viele Arche-Züchter, Erhaltungszüchter, die Schafpaten und andere engagierte Menschen die sich für das Überleben der Rassevielfalt einsetzen. Die ArcheSchäferei weiß sich in guter Gesellschaft. Zu den Schafpaten geht es hier.

Informationen zum Schülerpraktikum und der "Auszeit auf der Bronnweiler Alm" gibts hier.

 

Agro-Biodiversität - gefährdete Vielfalt

In Zeiten von Hochleistungszucht und Massentierhaltung sterben nicht nur Wildtiere, sondern auch viele landwirtschaftlich genutzten Tierrassen aus, täglich und weltweit. Die Landwirte können nur bedingt alte Rassen erhalten, denn der tägliche Ertrag von Fleisch, Milch und Eiern etc. ist nun einmal geringer. Allerdings haben alte Rassen den Vorteil, dass sie i.d.R. mit dem Grundfutter gut klar kommen, also keine teuren Kraftfutterzugaben benötigen. Auch im Hinblick auf die weltweite Klimadebatte und eine globale Gerechtigkeit sind die in Übersee produzierten Kraftfuttermengen für den europäischen Markt mehr als fragwürdig. Moderne Hochleitungsrassen benötigen aber viel Kraftfutter, um auf ihre Leistung zu kommen. Alte Landrassen hingegen schaffen es auch anders und leben meist auch viel länger. So gibt es seit einigen Jahren eine ernstzunehmende Debatte, wieder vermehrt auf die Lebensleistung der Tiere zu achten, nicht nur auf kurzfristigen schnellen Ertrag. Doch sind auch die Verbraucher gefordert ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken und anzupassen. Z.B. in dem sie verstärkt auch einheimische und naturnah produzierte Waren kaufen.

Nutztier-Archen und Arche-Betriebe züchten Rassen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztiere stehen. Es geht um die Biodiversität, also a) die Vielfalt der Arten an sich und b) auch um die Vielfältigkeit innerhalb der Arten, damit sind z.B. die Farbvarianten und verschiedenen genetischen Linien innerhalb einer Rasse gemeint.

Verschiedene Vereine und Institutionen sammeln Informationen zu den aktuellen Beständen in Deutschland, in Europa, weltweit. Bei den links gibt es dazu weitere Informationen. Viele der Erhaltungszüchter sind bei Vieh-eV, in der GEH, bei ProSpezieRara oder in Arbeitsgemeinschaften zur jeweiligen Rasse organisiert, tauschen Informationen aus, treffen sich, machen gemeinsame Veranstaltungen. Regional haben wir uns als ArcheRanger zusammengetan um zu seltenen Schafrassen zu informieren und selber dazuzulernen.

 

Die ArcheSchäferei

Die Herde der ArcheSchäferei besteht aus 50-70 Tieren. Sie werden als hervorragende und unkomplizierte Landschaftspfleger in der Beweidung von Extensivstandorten eingesetzt, vor allem in den Streuobstwiesen und Hanglagen an der Schwäbischen Alb .

Durch eine separate Widderherde besteht die Möglichkeit verschiedene genetische Linien zu halten. Die Tiere werden im Herdbuch geführt. Es bestehen regelmäßige Kontakte mit anderen Erhaltungszüchtern. Vorrangiges Ziel ist es, passende Tiere an Erhaltungszüchter und auch an Neueinsteiger zu vermitteln. Der Erhalt der alten Haustierrassen ist mir ein großes Anliegen und kann nur gelingen, wenn die Rassen lebend und in artgerechter Umgebung geführt werden. Dazu braucht es Menschen, die sich für die Schönheit und Gutmütigkeit dieser Tiere begeistern können und sich auch in Gummistiefeln wohl fühlen.

Seit 2010 ist die ArcheSchäferei anerkannte Nutztier-Arche der Vereinigung "Vieh e.V.". Da die Tiere naturnah gehalten werden wurde zusätzlich das Gütsiegel "slow farming" verliehen. Der Wahlspruch von slow farming lautet "Landwirtschaft ohne Hast und Turbomast" und so halten es auch die Waldschafe: Die Waldschafböcke sind erst mit ca. 2,5 bis 3 Jahren voll ausgewachsen.

So hat sich auch mein Verhältnis zu dem, was ein "altes Schaf" ist sehr verändert. Zum Verkauf in der ArcheSchäferei stehen in der Regel erwachsene Tiere, denn die haben schon etwas gelernt in der Herde und auf unseren Wanderungen und Unternehmungen, haben eine "Kinderstube" genossen. Das ist gerade für Neueinsteiger wesentlich entspannender. Waldschafe können 10-15 Jahre alt werden. Bei den Steinschafen forschen wir noch.

Die Tiere werden von Barbara Zeppenfeld und den Hütehunden  betreut. Gelegentlich bekommen wir Unterstützung von lieben Freunden, von den Schafpaten, Nachbarskindern oder unseren Praktikant/innen. Vielen Dank an alle, die der ArcheSchäferei verbunden sind und über die Jahre immer wieder mithelfen!

 

ArcheRanch

2017 sind nun endlich auch die Pferde da. Curly Horses, eine hypoallergene Pferderasse mit Winterlocken. Alle weiteren Infos auf der Extraseite

 

Nutztier-Arche

Seit September 2010 ist die ArcheSchäferei anerkannte Nutztier-Arche 131.

Nutztier-Archen halten, nutzen und züchten Tiere, die in ihrem Bestand gefährdet sind und daher auf der "Roten Liste der gefährdeten Haustierrassen" aufgenommen wurden. Die Auszeichnung Nutztier-Arche wird von der Vereinigung "Vieh e.V." ausgesprochen. "Vieh e.V." engagiert sich bundesweit für alte Hausierrassen, unterstützt Züchter bei der züchterischen und organisatorischen Zusammenarbeit sowie der Vermarktung der Produkte dieser Rassen.

Nicht alle Tiere sind zur Nachzucht geeignet. Auch braucht es interessierte Menschen - also einen Markt, um die Produkte zu einem Preis zu verkaufen, bei dem sich die Herstellung überhaupt lohnt. So wird mit dem Kauf von Wolle, Eiern oder dem Fleisch alter Rassen die Erhaltungszucht unterstützt. Zudem erhalten Sie ein regionales Produkt von ganz besonderer Qualität und Güte.

Die angebotenen Waren sind in ihrer Menge überschaubar - da wir mit gefährdeten Rassen arbeiten, gibt es nur eine sehr begrenzte Anzahl an lebenden Tieren und somit auch an ihren Produkten. Wenn die Schafe im Juni geschoren werden, sind die verarbeiteten Wollprodukte oft erst im September oder Oktober wieder bei uns vor Ort. Bei Interesse also bitte nachfragen, was aktuell vorrätig ist und notfalls vorbestellen.

Mit dem Gütesiegel "slow farming" das zusätzlich zur Nutztier-Arche ausgesprochen werden kann, wird unter anderem bestätigt, dass wir gentechnikfrei produzieren und eine Landwirtschaft "ohne Hast und Turbomast" betreiben.

Unsere Weideflächen und Heuwiesen liegen allesamt in extensiv bewirtschaftetem Gelände. Die Schafe haben nahezu ganzjährigen Weidegang, auch im Winter besteht genügend Auslaufmöglichkeit.

Zur "Vieh e.V."- Hompage mit weiteren Informationen zum Projekt Nutztier-Arche, slow farming und dem Arche-Tiermarkt geht es hier:

 

 

 

 

 

 

 

   

 Antonia - Waldschaf

 Mandy - Waldschaflamm

 

 Die Krainer Steinschaf-Mädels

 

Wir sind Mitglied in der

"Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen" (GEH) sowie der "Arbeitsgemeinschaft Krainer Steinschaf" und der "ARGE Waldschaf" in Bayern.

 Eine ausführliche Rassebeschreibung zum Krainer Steinschaf und weitere Bilder  dieser schönen Tiere finden Sie auch auf der Webseite der "AG Krainer Steinschaf".

Für den Aufbau der Erhaltungszucht mit Waldschaf & Krainer Steinschaf und die Beweidung der Kulturlandschaft Streuobstwiesen an den Hanglagen der Schwäbischen Alb haben wir für 2009 den Ersten Preis in der Kategorie Wirtschaftsbetriebe bei der Verleihung des Umweltpreises der Stadt Reutlingen erhalten. 

 

 

 Emma mit klein-Elvis und Farina - Waldschafe

 Die Mutterschafherde im Novemberschnee

 

Nachbildung eines historischen Webstuhls

Ötzi-Dorf, Umhausen/ Ötztal (ArcheRanger Exkursion 2014)

 

Anbau von Emmer, Hanf und Flachs im Ötzi-Dorf

Ötzi-Dorf, Umhausen/ Ötztal (ArcheRanger Exkursion 2014)

 

Menhir

Ötzi-Dorf, Umhausen/ Ötztal (ArcheRanger Exkursion 2014)

 

Fundstelle von Ötzi - dem Mann im Eis

Ötzi-Dorf, Umhausen/ Ötztal (ArcheRanger Exkursion 2014)